Frauen, Ihr seid selbst schuld!

Ein wirklich nur bisschen provokanter Artikel über das Selbstbild von Frauen

Zusammenhalt und Fairness zwischen Männern und Frauen sollten in unserer zivilisierten Gesellschaft selbstverständlich sein. Doch wir Frauen sind uns selbst im Weg.

Und damit fängt es an: Zusammenhalt, der fällt ja oftmals schon in der kleinsten Einheit, der Ehe, der Familie schwer. Er ist zerbrechlich. Am besten funktioniert er da, wo gleiche Interessen sind. Dann wird es ihm leicht gemacht. Und Fairness? Auch nicht ohne. Irgendwie hat Fairness ja auch was mit Zusammenhalt zu tun. Sie ist z.B. eine Voraussetzung dafür und beginnt mit der Art und Weise ob und wie man miteinander redet. Nur wenn ein echter, offener und ehrlicher, ein fairer Dialog entsteht, kann es eine Entwicklung in Richtung Verstehen und Verständnis geben.

Doch es gibt eine sehr schlechte Nachricht: Die Fairness hat eine historische Grenze im kollektiven Gedächtnis: Die Ausgrenzung und das „Kleinmachen“ von Frauen. Am deutlichsten wird dies bei der immer noch ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen zulasten der Frauen in gleichen Berufen. Aber nicht nur da. Und die leider noch schlechtere Nachricht: Die Wächterinnen dieser historischen Grenze sind die Frauen selbst. Viele Frauen, deren Tage ausgefüllt sind mit Arbeit, Ehrenamt, Erziehung der Kinder und vielleicht auch noch das Kümmern um weitere Angehörige wollen erstaunlicherweise oftmals gar nichts von dem Dilemma der ungleichen Bezahlung und Behandlung gegenüber Frauen hören. Alles doch ganz selbstverständlich, man macht es gerne, es gehört sich so, die Frau muss den Mann unterstützen, die Familie zusammenhalten, sie muss, sie muss, sie muss… Ein großer Irrtum mit weitreichenden Folgen.
Gerade diese oftmals als „Bescheidenheit“ empfundene Einstellung, ermöglicht den Männern ihren angestammten Dominanzraum. So, dass sich hoffentlich ja nie was ändert in den Köpfen der Männer und hoffentlich auch nichts bei der Aufgabenlast der Frauen verschiebt. In dem immer noch von Männern dominierten Geschäftsleben, aber auch in Gremien sind sich die Herren der Schöpfung ohne Worte einig: Bescheidenheit ist Schwäche, in Verhandlungssachen wird davon abgeraten, sie sogar als Dummheit mindestens aber als „emotionales“ und damit nicht sinnvolles Handeln bezeichnet. Das Gegenteil ist jedoch der Fall – eine respektvolle Mischung von Rationalität und Emotionalität wäre absolut erstrebenswert. Systemrelevante Berufe wie Betreuung von Kindern, Kranken und älteren Angehörigen, an der Supermarktkasse usw. werden zu ca. 75 % von Frauen ausgeübt. Hinzu kommen die nicht zu unterschätzenden Haushaltstätigkeiten, das Kümmern um Kinder und Angehörige, die stete Bereitschaft, sich um alles zu kümmern. Dass der Lohn der Frauen immer noch unterdurchschnittlich und noch dazu oft geringer ist, als der des Mannes – ist das gerecht? Warum geht ihr Frauen nicht auf die Barrikaden? Mehr Männer als Frauen erkranken derzeit an Covid 19 und brauchen Pflege und Hilfe. Das nur mal so erwähnt. Die Sorge, das Kümmern, bekommt hier plötzlich ein Gesicht und einen Wert. Die Auswirkungen der Pandemie hätten Impuls für einen Wendepunkt sein können: Fairness bei der Geschlechterfrage, bei Betreuung und Pflege sowie weitere systemrelevante Berufe, die großteils von Frauen ausgeübt werden. Eine neue und gerechtere Bewertung, auch oder vor allem in der Bezahlung hätte erkämpft werden müssen und können. Aber auch dieser Moment in der Geschichte der Menschheit wird vergehen und die Herzen vieler Frauen schlagen weiter – in aller (falscher) Bescheidenheit – für ein geteiltes Rollenbild. Frauenbewegungen hat es immer gegeben – sie haben für viele Rechte die heute eine Selbstverständlichkeit sind, gekämpft. Und das ist immer noch notwendig!

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